Rosen verzaubern den Garten

Der praktische Gartentipp von Werner Reindl

Die Rose ist eine der ältesten und traditionsreichsten Kulturpflanzen. In keinem Garten sollte die „Königin der Blumen“ fehlen. Mit ihrer Vielfalt an Farben, Formen und Düften sind sie einzigartig. Niemand kann sich ihrem verführerischen Zauber sowie ihrer entspannenden und aufhellenden Wirkung entziehen. Die wichtigsten und am häufigsten gepflanzten Rosen im Hausgarten sind Beetrosen (Edelrosen), Strauchrosen, Kletterrosen und Bodendeckerrosen. Auf Balkon und Terrasse finden in Kübel gepflanzte Stammrosen ihre Liebhaber. Alte Rosen blühen meist nur einmal, duften aber sehr. Modernere, neuere Rosen blühen öfters, duften aber weniger stark. Bei Englischen Rosen versuchten die Züchter beides zu vereinbaren: öfter blühend und duftend.

Standortfaktoren

Ob das Rosenmärchen in Ihrem Garten ein gutes Ende findet, hängt von einigen Faktoren ab. Stimmt der Mix aus Boden, Kleinklima und Pflegemaßnahmen treibt die Königin der Blumen auch bei Ihnen zu Hause zahlreiche Blüten. Als passender Standort ist eine sonnige und gut durchlüftete Lage im Grundstück zu wählen. Außerdem kommt es auf die richtige Sorte an, die in bester Qualität auszusuchen ist. Wer auf Nummer sicher gehen will, schaut auf Rosen mit der Bezeichnung „ADR“. Dieses Prädikat steht für „Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung“ und gehört zu den schwersten Rosenprüfungen der Welt. Jährlich kommen zahlreiche neue Rosensorten auf den Markt. Sie werden an verschiedenen Standorten in Deutschland auf ihre Eigenschaften wie Gesundheit, Winterhärte, Wirkung der Blüte, Duft und Wuchsform über mehrere Jahre bewertet. Der Schwerpunkt der Sichtung liegt auf der Blattgesundheit. ADR-Rosen gelten somit als sehr gesund. Meistens kann bei diesen Sorten auf Pflanzenschutzmitteln gegen Pilzbefall verzichtet werden.

Gut gepflanzt ist halb gewachsen

Was alle Rosen vereint, sind ihre hohen Ansprüche auf Boden und Nährstoffe. Weil Rosen über ein tiefreichendes Pfahlwurzelsystem verfügen, soll ein mindestens 50 Zentimeter tiefes Pflanzloch ausgehoben werden. Nun vermischen wir den Aushub mit Kompost oder gekaufter Pflanzerde. Die Rose mit dem gewässerten Wurzelballen setzen wir so tief, dass die verdickte Veredelungsstelle eine Handbreit unterhalb der Erdoberfläche verschwindet. Eine Startdüngung mit Hornspänen gibt der Rose den nötigen Wachstumsschub. Weil Rosen sogenannte Starkzehrer sind, empfiehlt sich alle zwei bis vier Wochen eine Nachdüngung mit handelsüblichen Rosendünger. Aber nur bis Anfang August, danach hören wir mit dem Düngen auf. Rosen sind in den ersten Jahren immer mal wieder zu gießen. Aber aufgepasst: Nicht die Blätter sollen nass gemacht werden, sondern nur das Erdreich. Wenn nach einigen Jahren die Rosen tief eingewurzelt sind, erübrigt sich das Gießen auch an heißen Sommertagen.

Rosenrückschnitt

Der fachgerechte Schnitt ist keine Hexerei. Sobald die Forsythien blühen, ist es Zeit zum Frühjahrsschnitt. Beet-, Edel- und Bodendeckerrosen bedürfen eines kräftigen Rückschnitts, um die Pflanze zu verjüngen. Wir lassen nur die stärksten Triebe stehen und schneiden sie auf drei bis fünf Augen zurück. Das vom Winter erfrorene Holz, alte, schwache und kranke Triebe schneiden wir weit unten im Bereich der Veredelungsstelle ab. Auch kreuzende Triebe müssen weichen.
Nach der Blüte greifen wir noch einmal zur Schere und schneiden den abgeblühten Stengel über dem zweiten Auge unterhalb der Blüte ab. Danach können sich nachwachsende Blüten viel besser entwickeln.
Alle Rosenarten, ob Stammrosen, Strauchrosen, Kletterrosen oder Ramplerrosen bedürfen eines Rückschnitts. Weil sich deren Schnittmaßnahmen schon deswegen unterscheiden, ob einfach oder mehrfach blühend, sind die notwendige Pflegemaßnahmen nicht in Kurzform zu erklären. In diesen Fällen leisten die Gartenbauvereine fachliche Unterstützung.


Meine Favoritin ist die duftende und mehrmals blühende Beetrose „Marie Curie“

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