Tierische Lehrfahrt des Gartenbauvereins Unterhaching am 9. Juli 2022

„Tierische Lehrfahrt“, so war die Lehrfahrt des Gartenbauvereins Unterhaching am 9. Juli 2022 betitelt.

Wobei tierisch nicht im Sinne von besonders beschwerlich oder arg anstrengend zu verstehen war. Tatsächlich besuchten wir – 34 Gartler – an diesem Tag 2 landwirtschaftliche Anwesen, die sich besondere Standbeine und Wirtschaftszweige gesucht haben, um die Höfe als Familienbetriebe weiterführen zu können.

Gegen 10:30 Uhr, bei wunderbarem Wetter, nicht zu heiß und kein Regen, trafen wir mit dem Bus in Wurmsham auf dem Apfel-Aronia-Alpaka Paradies Winklhof ein. Von weitem sahen wir schon die besagten Tiere im Gatter stehen. Alpakas und Lamas. Zur Unterscheidung wurde gesagt, dass Lamas um einiges größer wären und sie hätten Hufeisenohren. Eine andere Gruppe wartete darauf, mit den Tieren eine Wanderung zu machen. Die Bilder sprechen für sich. Keines der Tiere hat gespuckt, obwohl es beide können und – „wenn man sie grimmig anschaut“ – auch manchmal tun.

Der Seniorchef des Hofes übernahm unsere Führung und stellte uns den Biohof mit Erzeugung von Aroniasaft und Apfelbalsamessig vor. Vom Fruchtanbau über die Herstellung der verschiedenen Produkte bis zum Vertrieb direkt auf dem Hof. Es gibt einen großen Hofverkauf der Fruchterzeugnisse und auch der Produkte aus der Wolle der Alpakas.

Wir genossen im Hofcafe eine ausführliche Saftverkostung – Aronia und Apfel. Auch der Essig aus Äpfeln wurde probiert, dabei hat es manchem von uns schon den Mund verzogen. Im Salat wird er aber sehr gut schmecken – Balsamessig eben.

Zu Mittag wurde im Huberwirt oberhalb von Wasserburg gegessen, auf der Terrasse wegen des schönen Wetters. An meinem Tisch waren alle mit dem gewählten Essen sehr zufrieden. Gleich neben dem Huberwirt konnte man sich bei einem wunderbaren Blick auf Wasserburg und die Innschleife ein wenig die Füße vertreten.

Und schon gings zum 2. tierischen Hof, dem Straußenhof Chiemgau in Schnaitsee. Jeder kennt Straußenvögel aus dem Fernsehen, vielleicht aus dem Tierpark oder sogar aus dem Urlaub, aber in echt danebenzustehen, ist es doch sehr beachtlich, wie groß so ein Strauß ist. Wir erhielten bei der Führung und später bei sehr gutem Kuchen und Kaffee viele Informationen zu den großen Vögeln. Wie etwa, dass Strauße als Wildtiere betrachtet werden, im Gegensatz zu den Alpakas, die als Nutztiere angesehen werden.

Wie viele Hühnereier in ein Straußenei passen, wurde von der Tochter des Hofes auch demonstriert, die Lösung aber hier nicht verraten.

Wer an der Lehrfahrt nicht teilnehmen konnte, dem wird wirklich empfohlen selbst dorthin zu fahren.

Es wurden uns an zwei Beispielen die Möglichkeiten gezeigt, Höfe weiterzuführen als Familienbetriebe, die auch in Zukunft Bestand haben können und den Betreibern ein Auskommen sichern. In den Führungen wurde uns auch die Überlegungen nahegebracht, die zur Umstellung der Höfe etwa vom Milchbetrieb in diese neuen Hofformen führten. Es war eine sehr informative und unterhaltsame „tierische Fahrt“!

Text: Regina Tramm-Jula
Fotos: Helmut Patalong

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