Hinter den Kulissen im Botanischen Garten München am 13. Juli 2024

Sehr viele Mitglieder des Gartenbauvereins waren daran interessiert, einen Blick hinter die Kulissen des Botanischen Gartens zu werfen. Treffpunkt für die „Lehrfahrt“ war diesmal tatsächlich erst am Haupteingang des Botanischen Gartens. Mit S-Bahn und Tram oder auch mit dem Auto, wenn die Zeit für die Parkplatzsuche eingeplant war, fanden sich bereits um 9.30 Uhr 41 Teilnehmer am Haupteingang zur Führung ein. Das Wetter meinte es gut mit uns . Keiner musste frieren oder schwitzen. Es war gerade recht, auch für den späteren Cafébesuch, um auf der Terrasse zu sitzen.

Dr. Hägele, Leiter der Gewächshäuser des Botanischen Gartens, ließ uns zunächst einige der hohen Bäume vor der Kasse bestaunen, die in Kübeln gehalten werden. Dann ging es durch eine Absperrung in den sonst für Besucher gesperrten Bereich und dort in die sogenannte Winterhalle. Hierher müssen, die nicht winterharten Bäume gebracht werden. Heute geschieht dies mit einem Radlader, wobei der Fahrer sehr viel Erfahrung mitbringen muss, um die gekippten Bäume nicht so in Schwingung zu bringen, dass der Stamm bricht und der Baum heil durch das hohe Tor passt. Am Ende der Winterhalle befindet sich auch der sogenannte Sandfilter. Früher wurde der Botanische Garten hauptsächlich mit Wasser aus der Würm versorgt und dazu wurde es durch den Sand des Filters geleitet, um es zu säubern. Heute, so erklärte Dr. Hägele, wird hauptsächlich Regenwasser genutzt, das in neu angelegten Zisternen mit einem Gesamtvolumen von ca. 1.500 m3 gesammelt wird.

Natürlich hat auch die gesamte Heizungsanlage für die Gewächshäuser eine Modernisierung erfahren. Von Koks wurde im Botanischen Garten auf Öl und dann auf computergesteuerte Fernwärme der SWM umgestellt. Aber solange ist es noch nicht her, dass Dr. Hägele die Nacht hindurch, den immer wieder ausfallenden Brenner der Ölheizung durch Knopfdruck wieder einschalten musste, denn Notdienste waren schon immer rar und teuer. Die Schornsteine der alten Heizung kann man noch sehen, die Werkstätten wie Schreinerei, Glaserei und auch Schlosserei stehen auf einem großen Hof daneben.

Vieles im Botanischen Garten wird von eigenen Handwerkern gerichtet, gebaut, konstruiert und auch entwickelt. Dazu gehört auch die notwendige Beschattung einiger Gewächshäuser vor zu viel Sonneneinstrahlung, die man auch mit einem guten Gemisch aus Wasser und Mehl erreichen kann. Ideen muss man haben! Hierher gehört auch die Waschanlage für Blumentöpfe, die anderswo zum Reinigen von Bierkrügen dient.

Nach der fast zweistündigen Führung waren die meisten der Teilnehmer froh, dass im Café Botanischer Garten Plätze reserviert waren. Nach einer Brotzeit und Getränk nahmen sich viele Mitglieder dann die Zeit und die Gelegenheit, um auch durch den blumigen Teil des Botanischen Gartens zu schlendern.

Einmal Botanischer Garten rundherum!

Text: Regina Tramm-Jula


Bilder: Helmut Patalong und Regina Tramm-Jula

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