Bericht vom Vortrag „Der schneckenfeste Garten“ am 04.06.2024

Ein außerordentlich spannendes Thema, das uns „Gartler“ stets beschäftigt. Wer von uns hat sich nicht schon geärgert, wenn von den frisch gesetzten jungen Salatpflanzen am nächsten Morgen nur noch ein Gerippe übrig war. Schnecken sind wahre Nimmersatte und fressen sich in Rekordzeit durch den heimischen Garten. Besonders aktiv sind sie an regenreichen Tagen, wie sie gerade in weiten Teilen Deutschlands vorherrschen.

Vortrag „Der schneckenfeste Garten“ am 04.06.2024

Entsprechend sehr gut besucht war der Vortrag von Wolfram Franke, dem ehemaligen Chefredakteur der Zeitschrift kraut&rüben und Buchautor u.a. zum Thema: „Der schneckenfeste Garten“.
Aber gibt es den überhaupt? Angesichts der Tatsache, dass eine Nacktschnecke bis zu 400 Eier im Jahr legt, schwindet diese Hoffnung rasch. Zu den größten Feinden unter den Schädlingen der Nacktschnecken zählt man die Ackerschnecke, die spanische Wegschnecke und die Gartenwegschnecke. Hingegen gehören zu den nützlichen Schnecken der Tigerschnegel, er sieht zwar nicht so anmutig aus, aber die Eier der Nacktschnecke frisst. Ebenso die Hain-Bänderschnecke, die man unter alten Holzlattenzaun oder unter Steinen findet und natürlich die Weinbergschnecke, die ebenso die Eier der Nacktschnecken frisst und sich nur von abgestorbenen Pflanzen ernährt, nicht von frischen.

Tigerschlegel / Bild: Regina Tramm-Jula

Mit dem Mythos, dass die Weinbergschnecken andere Schnecken fressen, räumte Wolfram Franke auf. Das tun sie nämlich nicht. Aber sie fressen die Eier der Nacktschnecken und damit können sich diese nicht ganz so üppig verbreiten.
Tja, wie bekämpft man nun die gefräßigen Nacktschnecken am besten? Und wie hält man sie fern? Das ist gar nicht so einfach. Soll man jetzt abends und morgens zum Schneckensammeln in den Garten gehen? Das ist ziemlich mühsam und bringt auf Dauer nicht den gewünschten Erfolg angesichts der Vielzahl der Eier. Im Handel wird viel Chemie angeboten, wie z.B. Schneckenkorn oder diverse Gifte. Jedoch kann das Ausstreuen auch nicht zielführend sein. Zum einen ist es ein qualvolles Ende für die Schnecken, zum anderen werden Giftstoffe auch von Vögeln oder Insekten aufgenommen, die tote Schnecken als Nahrung aufnehmen.

Bild Fette Henne

Fette Henne

Man könnte da schon eher Holzbretter auslegen, unter denen bei Feuchtigkeit die Schnecken ihre Behausung suchen und anschließend absammeln. Hoch im Kurs steht aber auch die Möglichkeit, sich auf schneckenresistente Pflanzen zu besinnen, die von den Schnecken gemieden werden. Dazu zählen z.B. die fleischige Fetthenne, die Hauswurz oder die Wolfsmilch (Achtung giftig). Als Schneckenfest gelten auch die Bartnelke, die Geranie, die Kapuzinerkresse oder der Portulak. Auch Maiglöckchen, Christrosen, Frauenmantel und Akelei sollen die Schnecken verschmähen.

Vielleicht greifen wir auch in „Omas Trickkiste“, da wird von Kaffeesatz gesprochen, der um die Pflanze gestreut und angehäuft wird. Das Koffein ist für Schnecken giftig und vertreibt sie so.
Oder auch trockene Holzasche, diese Trockenheit mögen die Schnecken nicht. Schnecken mögen feuchte Untergründe, trockene Asche dagegen ist ihnen ein Graus. Die krümelige, trockene Konsistenz macht es ihnen schwer, sich fortzubewegen. Allerdings muss der Aschering wie auch bei einem Sägemehlring nach dem Regen wieder erneuert werden. Asche ist darüber hinaus auch für viele Pflanzen ein wunderbarer Dünger.

Fazit: Leider gibt es das absolute Allheilmittel für einen schneckenfreien Garten noch nicht. Aber mit ein paar ungewöhnlichen Maßnahmen können wir es den Schnecken schwer machen und dazu gehört auch, Pflanzen stets nur am Morgen gießen, nie am Abend, sonst fühlen sich die Schnecken in der nassen Erde zu wohl.

Text: Brigitte Löbker


Bilder: Helmut Patalong

Das könnte dich auch interessieren …