Das Pflanzen von Gehölzen

Der praktische Gartentipp von Werner Reindl

„Das Pflanzen von Gehölzen“

Frühjahr und Herbst sind die besten Pflanzzeiten für Bäume und Ziersträucher. Wer mit Gehölzen neue Akzente im Garten setzen will, der sollte die nachfolgend beschriebenen Pflanzregeln unbedingt beachten. Ansonsten kann die Freude nur von kurzer Dauer sein. Ein wichtiger Gesichtspunkt ist, welche Größe erreichen die Gehölze im ausgewachsenen Zustand. Dementsprechend ist die richtige Lage im Gartengrundstück auszuwählen, auch auf einen ausreichend großen Pflanzabstand zur Umgebung ist zu achten. Wer nur einen kleinen Garten zur Verfügung hat, sollte keine zu hohen und weit ausladende Gehölze pflanzen.

Auf die Vorbereitung kommt es an

Wenn die planerischen Fragen geklärt sind, können wir mit den Bodenvorbereitungen beginnen. Hier werden die ersten Fehler gemacht, die später kaum mehr rückgängig zu machen sind. Das Pflanzloch ist meistens viel zu klein. Wir sollen uns nicht am Wurzelballen orientieren, sondern an der zu erwartenden Größe des Gehölzes. Bäume und Großsträucher, die beispielsweise einen Kronendurchmesser von fünf Metern erreichen, brauchen jeweils Pflanzlöcher von zwei bis drei Meter im Durchmesser. Auch die Tiefe muss angemessen sein. Dreißig Zentimeter Mutterboden, wie er in weiten Gebieten der Münchner Schotterebene anzutreffen ist, reichen nicht aus, um darin größere Gehölze zu pflanzen. Wenn die Wurzeln nach einigen Jahren an dem darunter liegenden Kies anstoßen, können sie sich nicht mehr weiter entwickeln. In Folge daran kümmert das Gehölz und wird anfällig für Krankheiten. Eine Grabentiefe von einem halben Meter sollte nicht unterschritten werden. Nachdem die Pflanzgrube in einem ersten Schritt ausgehoben wurde, füllen wir das Loch wieder auf. Zusätzlich erhöhen wir das Erdniveau um etwa 30 Zentimeter für einen Hügel. Dabei mischen wir dem Mutterboden abgelagerte Komposterde hinzu. In diesem lockeren Gemisch können sich die Wurzeln später sehr gut entwickeln. Große Steine entfernen wir, kleinere Steine können im Boden bleiben, sie dienen der Lockerung.

Pflanzen auf einen Hügel und gut eingießen

Zu beachten ist, das frisch gepflanzte Gehölze in einigen Jahren in den Boden einsinken. Deshalb pflanzen wir auf einen etwa 30 Zentimeter hohen Hügel, der sich nach einigen Jahren auf das normale Bodenniveau wieder absenkt. Vorsicht bei gekauften Pflanzen, die sich in einem Topf befinden. Dabei ist besonders zu beachten, dass der Wurzelballen vor dem Pflanzen durchdringend zu wässern ist, weil trockene Ballenware in der Erde kaum mehr Gießwasser aufnehmen kann. Bei Gehölzen mit freien Wurzeln werden diese einige Stunden vor dem Pflanzen in Wasser getaucht. Hauptwurzeln sind frisch anzuschneiden und beschädigte Wurzeln entfernen wir. Ein Gehölz ist immer so tief zu pflanzen, wie es in der Baumschule stand. Als Starthilfe mischen wir noch organischen Dünger in die oberen Bodenschichten mit ein, etwa 100 Gramm Hornspäne pro Quadratmeter sind ausreichend. An einem kräftigen Pfahl binden wir das Gehölz an und sichern es vor Sturm. Zum Schluss legen wir noch einen Gießrand um die Pflanze und gießen das Gehölz kräftig ein, sodass alle Wurzeln eingewässert werden. Eine alte Gärtner-Regel besagt, lieber einmal pro Woche durchdringend gießen als mehrmals in der Woche in kleinen Mengen. Nach so viel schweißtreibender Arbeit kann sich der Hobbygartler zurücklehnen, denn er hat vorgesorgt, dass sich seine Pflanzen gut entwickeln können und über viele Jahre eine Zierde im Garten sein werden.


Nach einigen Jahren hat sich der auf auf einen Hügel gepflanzte Apfelbaum wieder eingeebnet.

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