Lehrfahrt in die Holledau am 05.07.2025
Die Lehrfahrt führte dieses Jahr in die Hallertau, vor Ort heißts nur Holledau. Es handelt sich um das größte Hopfenanbaugebiet der Welt, schon deshalb jedenfalls einen Besuch wert.
Um es vorwegzunehmen. Es hat alles gepasst: Wetter, Fahrt, Essen und die Vorträge und Führungen, die mit großer Kenntnis und sehr viel Herzblut gemacht wurden.
Um 8 Uhr am 5. Juli starteten wir in einem äußerst bequemen Reisebus. Am Vortag hatte es geregnet nach langer Hitzewelle. Alle Gartler konnten so auch gut ihre Gedanken auf den Ausflug richten und mussten nicht an bald vertrocknende Pflanzen im eigenen Garten denken.
Sonniges Wetter und schon nach einer Stunde waren wir in der Holledau, beim Landgasthof Kirzinger. Die Hopfenbotschafterinnen Elisabeth Geigenberger und Maria Dengler begrüßten uns und dann gingen wir nach einem hopfigen Erfrischungsgetränk – kein Bier! – in den Hopfengarten der Familie Kirzinger. Es ist schon ein besonderes Gefühl zwischen den Hopfenreihen zu stehen. Sieben Meter hoch ist der Hopfen gewachsen und hat damit das Ende der Hopfenstangen bereits erreicht. Hopfenanbau früher und heute – Hopfenzupfer und Maschineneinsatz, Erntehelfer aus der Familie und Mindestlohn, neue Hopfensorten und anderer Geschmack – Vieles haben wir gehört und auch gesehen, wie die modernen Maschinen und die Darre, die Hopfen in 3 Stufen trocknen kann. Und auch weitere Hopfenverwendungsmöglichkeiten wurden uns vorgestellt. Die Probe des Hopfentees war aber nicht für jeden ein schönes Erlebnis, sondern ein zu bitterer Tropfen. Es gab aber nur einen sehr kleinen Becher voll.
Sehr gutes Mittagessen und auch selbstgebrautes Bier gab es bei Familie Kirzinger, Mutter die Köchin und Sohn der Betriebsleiter und Brauer. Gleich nach dem Essen führten die beiden Hopfenbotschafterinnen in der Gaststube noch ein kleines Schauspiel auf, das für viele Lacher bei den Gartlern sorgte.
Nach 30 Minuten Busfahrt trafen wir in Pfaffenhofen an der Ilm ein. Vor dem alten Lebzelterhaus, jetzt Konditorei-Café Hipp, wurden wir von Hans Hipp begrüßt. Er nahm uns mit in die Alte Wachszieherei. Diese wurde, so erfuhren wir, nach dem gesamten Umbau des Gebäudekomplexes originalgetreu im ersten Stock des Hauses wieder aufgebaut. Wir erfuhren, warum es Wachszieherei und nicht Wachstaucherei heißt, was ein Lebzelten ist und dessen Verwendung. Für manchen Gartler eine echte Überraschung! Auch die Frage warum besser weißes Wachs als rotes, wurde durch kleine Geschichten von Hans Hipp beantwortet.
Hipp ist ein berühmter Name. Die weltweit agierende Firma für Babykost hatte hier ihren Ausgangspunkt. Vor 125 Jahren wurde der erste Babybrei aus Zwieback hergestellt und damit in schlechten Zeiten vielen Kindern das Leben gerettet. Es war ein sehr geschichtsträchtiger Vortrag, den wir in der Alten Wachszieherei hörten, gefallen hat er durch die profunden Kenntnisse und die lebhafte Art des Vortrags. Wir hätten noch viel länger zuhören können.
Hans Hipp entließ uns wegen der Hitze aber in die Konditorei zu ausgezeichnetem Kuchen und hervorragendem Eis. Nach einem kurzen Besuch einer Modenschau auf dem Marktplatz gings zurück nach Unterhaching. Die Fußballfans kamen dann sogar noch rechtzeitig zum FC Bayern-Spiel. Ein wirklich runder Tag!
Text: Regina Tramm-Jula
Bilder: Helmut Patalong